Datum: 29.04.2011
Autor: Nils Molzen
Betreff: Bedinungslose Transparenz-Grundlage für eine funktionerende Demokratie?
Bedingungslose Transparenz – Grundlage für eine funktionierende Demokratie?
Ob die bedingungslose Transparenz als Lebenselixier der Demokratie anzusehen ist, ist eine gar nicht so leichte Frage. Denn hier gibt es Punkte, die dafür, aber auch dagegen sprechen:
Für die These spricht, dass mit völliger Transparenz jeder Bürger eines Staates weiß, was in der Politik genau vor sich geht, wie die Politik außerpolitisch handelt und wie sich Parteien untereinander wirklich verstehen. Wenn ein Politiker einer Partei nicht ehrlich war, kommt dies durch Foren, wie zum Beispiel WikiLeaks schnell zum Vorschein. Dadurch würde jeder Bürger erfahren, wenn ein Politiker, eine Partei oder der Staat seine Versprechen oder Ankündigungen nicht halten würde.
Außerdem hat jeder Bürger eines Staates das Recht darauf, zu wissen, was genau in der Politik vorgeht. Ohne diese Transparenz könnte er nicht alles erfahren.
Gegen die These spricht, dass durch Foren, wie bei WikiLeaks Dokumente auftreten, die geheim waren. Diese wurden meist über illegale Vorgänge gefunden. Jetzt könnte man sagen, es ist doch gut, dass geheime Dokumente gefunden wurden, das ist schließlich ein Vorteil der Transparenz. Jedoch kann dies auch enorme Nachteile mit sich bringen, nämlich dann, wenn diese Dokumente militärische Schwächen eines Staates zeigen.
Auch haben die Bürger Deutschlands Politiker gewählt, die unseren Staat national und international vertreten. Sie sollen die Meinung des Volkes äußern, kann aber nicht in allen Fällen die gleiche Meinung haben, wie sein Volk. Wenn nun diese Werke der anderen Ansichten veröffentlicht werden, dann kommt es in dem Staat zu einem völligen Misstrauen. Außerdem können diese Veröffentlichungen nicht nur in dem Staat selber, sondern auch in anderen Staaten Unruhen auslösen, da durch die Freigabe verschiedener Daten auch die Zusammenarbeit und das damit verbundene Vertrauen verloren geht.
Schließlich können durch die Transparenz auch Menschen in persönliche Schwierigkeiten geraten, indem vertraute Geheimnisse gelüftet werden oder diese Person durch den Verfasser des Dokumentes unangenehme Spitznamen bekommt.
Alles in Allem bin ich der Ansicht, dass bedingungslose Transparenz nicht als Lebenselixier der Demokratie anzusehen ist, da es meiner Meinung nach die Demokratie mehr schwächt als sie stärkt. Dazu bin ich zu einem Fazit gekommen: Mit der Transparenz ist es so wie mit Salz. Ein bisschen kann nicht schaden, nimmt man aber zu viel, dann ist das Gericht versalzen!
Quellen:
WiPo-Ordner und Ich